Hallux Valgus (Ballenzeh)
Das Auftreten von Hallux Valgus wird hauptsächlich durch die Genetik verursacht und kann auch mit Morton’s Fuß und der oben beschriebenen Plattfuß-Deformität einhergehen. Der Schuhwerktyp kann dazu beitragen, eine bestehende Neigung zu verstärken oder zu verringern. Das Tragen von High-Heels mit spitzen Zehen, die die Zehen zusammendrücken und den großen Zeh verformen, kann eine bestehende Fehlstellung verschärfen.
Das Gehen in minimalistischen Schuhen bietet mehrere Vorteile zur Unterstützung des großen Zehs in seiner richtigen Ausrichtung:
- Eine breite Zehenbox ermöglicht es dem großen Zeh, sich richtig auszurichten, ohne eine Valgus-Deformität.
- Die Möglichkeit, den großen Zeh zu abduzieren, aktiviert den Abduktormuskel des großen Zehs und die kurzen Fußmuskeln, was sich positiv auf das Quergewölbe auswirkt.
- Eine richtige Funktion des großen Zehs ermöglicht die Aktivierung der Stoßdämpfungsmechanismen des Fußes.
- Eine flache Sohle (Zero Drop) verbessert die Verteilung der Kräfte, die auf den Fuß wirken, und entlastet den Vorfuß.

Übergang zu minimalistischen Schuhen bei Fußfehlstellungen
Die oben beschriebenen Fußfehlstellungen sind mit geschwächten oder verkürzten Muskeln verbunden, die das richtige Fußausrichten nicht aufrechterhalten können. Im Fall einer korrigierbaren Fehlstellung (z.B. flexibler Plattfuß) können geeignete Übungen und manuelle Therapie die richtige Biomechanik wiederherstellen. Der Erfolg hängt vom Grad der Deformation, vom Alter, von der Regelmäßigkeit der Übungen und von der genauen Diagnose ab. Wenn wir versuchen, plötzlich von “traditionellen” Schuhen mit Dämpfung auf minimalistisches Schuhwerk umzusteigen, könnte dies das Risiko von Verletzungen und Schmerzen erhöhen. Der Körper benötigt Zeit und eine angemessene Anpassung an neue Aufgaben. Der Fuß muss die Muskeln stärken, aber auch die Muskeln dehnen und lockern, die bis zu diesem Punkt verkürzt wurden.
Tomaszewski R., Czasławska B., Stopa płasko-koślawa dziecięca, Pediatr Med Rodz 2020, 16 (4), p. 368–372
Kołodziejski P., Bryłka K., Marzec P., Bażant K., Czarnocki Ł., Sind historische Konzepte zur Behandlung des Hallux Valgus heute noch relevant? Alte Medizin und Veterinärwissenschaft, Umwelt und Mensch, 2013, S. 200-201.
Die Autorin des Textes ist Physiotherapeutin Mgr Hanna Krześniak.
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